Einst nur für den japanischen Kaiser: Der Siegeszug der Mochi


23. Januar 2023

(Foto: stock.adobe.com/mizina)

Mochi-Eis trat 2021 seinen weltweiten Siegeszug an. Die kleinen kalten Häppchen sind ein gekonnter süßer Abschluss eines Mahls. Doch vor dem Mochi-Eis waren erst einmal die Mochi. Diese stammen ursprünglich aus China und fanden ihren Weg nach Japan. In der Yayoi-Zeit, also von 300 v. Chr. bis 300 n. Chr., galt die Süßspeise als Omen des Glücks und war nur dem japanischen Kaiser und Adligen vorbehalten. Erst viel später durften auch „Normalsterbliche“ dem Genuss frönen, aber nur zu besonderen Anlässen, wie dem Neujahrsfest.

Das Geheimnis der Mochi ist der spezielle Reis. Dieser weist einen hohen Gehalt an Zucker und Pektin auf. (Foto: stock.adobe.com/Nutria3000)

Traditionell werden Mochi durch stundenlanges Schlagen mit riesigen Holzhämmern auf gedämpften Reis in einem großen hölzernen Mörser hergestellt. Dabei erhält man einen elastischen Teig, der zu Bällchen geformt wird. Heute übernehmen das Schlagen Maschinen. Geeignet ist nur Mochi-Gome, ein spezieller Klebreis mit vergleichsweise hohem Pektin- und Zuckeranteil.

Trotz des speziellen Reises schmeckt der Mochi-Teig neutral; süß oder aromatisch wird er erst durch den Zuckerzusatz, ein Topping oder eine Füllung. Beliebt sind etwa „Daifuku“, bei denen der gesüßte Teig mit ebenfalls süßer roter Bohnenpaste gefüllt ist. Der neuere Schrei, an dem die westliche Esskultur ihren Anteil hat, ist Mochi-Eis. Dabei umschließt der weiche Teig eine Eiskugel. Beim Verzehr ist der Kern hart und kalt, die Hülle bleibt elastisch.

 

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Den eigentlichen Geschmack verleiht den Mochi und Mochi-Eis die Füllung. Besonders beliebt ist hierbei süße rote Bohnenpaste. (Foto: stock.adobe.com/MERCURY Studio)

Für die richtige Konsistenz wird der Mochi-Teig stundenlang mit dem Holzhammer bearbeitet – zumindest nach der traditionellen Methode. Heute erledigen das Maschinen. (Foto: stock.adobe.com/milmed)

Dies ist ein Artikel aus dem espresso 2023.