Faire Plätzchen


2. Dezember 2021
Plätzchen

Weihnachten ist die Zeit, um zur Ruhe zu kommen und sich, aber auch anderen etwas Gutes zu tun. Das geht sogar indirekt bei der Weihnachtsbäckerei. Denn wenn man den Blick über die Stadt- und Landesgrenzen und gar über jene des Kontinents schweifen lässt, wird schnell klar, dass gerade den kleinen Produzenten vieler Zutaten für unsere Weihnachtsbäckerei wenig Geld zum Leben bleibt. Um ein kleines Stück vom Glück abzugeben, kann man zumindest teilweise zu fair gehandelten Zutaten greifen.

Weihnachtsbäckerei mit gutem Gewissen

Für die Weihnachtsbäckerei sind etwa Gewürze, Schokolade, Kokosprodukte, Honig, Nüsse und auch Kaffee gefragt. Wählt man beim Einkauf jene Produkte, die nachweislich fair gehandelt sind, kann man die Kleinbauernfamilien und Angestellten auf den Plantagen in den Ländern des Südens unterstützen, Kinderarbeit vermeiden und einen umweltverträglichen Anbau fördern. All das ist durch stabile Handelsbeziehungen und Mindestpreise möglich. Bundesweit sind mittlerweile mehr als 7000 verschiedene fair gehandelte Produkte erhältlich.

Fair Trade-Siegel

Anders als „Bio“ ist der Begriff „Fair“ rechtlich nicht geschützt und es gibt kein einheitliches Siegel, weshalb die Label-Vielfalt groß ist. Einerseits gibt es anerkannte Fair Trade-Unternehmen wie „Banafair“ oder „Gepa“, andererseits Produktsiegel. Bei letzteren kann man sich vor allem an die vier Siegel halten, die unabhängig kontrolliert werden: das bekannteste „Fair Trade®“-Siegel auf schwarzem Untergrund, „Naturland Fair“, „Fair for Life“ und „SPP“. Über allem stehen die internationale Dachorganisation des Fairen Handels WFTO und ihre europäische Schwester EFTA, die die Grundsätze und Kriterien des fairen Handels festgelegt haben.

Teurer, aber besser

Neben den großen Handelsketten wie Netto, Aldi Süd, Edeka, Penny, Kaufland, Rewe, Lidl, Denns, Drogerie Müller, dm-drogerie markt und Galeria Kaufhof findet man fair gehandelte Produkte auch in den örtlichen Reformhäusern, Kaffeeröstereien und Weltläden. Bei den kleineren Händerln sind oftmals die Lieferketten nachvollziehbar, da ein enger, teils persönlicher Kontakt zu den Produzenten besteht. Bei den Weltläden etwa ist auf jedem Produkt, selbst auf jeder Schokoladentafel, vermerkt, welches Projekt mit dem Kauf unterstützt wird. Die Fair Trade-Produkte sind etwas teurer, aber eben auch qualitativ besser.

Klassischer Ausstechteig für Plätzchen

Fürs Backen von Plätzchen aus Ausstechteig werden traditionell vornehmlich hiesig produzierte Zutaten verwendet. So wird etwa aus 250 Gramm Weizenmehl, 90 Gramm Zucker, 125 Gramm Butter und einem Ei ein prima Plätzchenteig, der dann nur noch zwei Stunden kalt gestellt werden muss, bevor man anschließend Plätzchen in Weihnachtsform zaubern kann. Nach dem Backen und Auskühlen kommt dann aber häufig Schokolade zum Verzieren ins Spiel. Und da gibt es die Option, auf gerecht gehandelte Varianten umzuschwenken. Unsere Rezeptideen, teils alte Familienrezepte und vor mehr als 80 Jahren entstanden, geben eine kleine Anregung, wie man etwa beim Backen von Klassikern wie Vanille-Kipferln, Zimtsternen oder Makronen einen kleinen Beitrag leisten kann. Die mit rot gekennzeichneten Zutaten können fair gehandelt sein. (hani)

Rezepttipps:

Vanille-Kipferl

Zutaten Teig:
300 g Mehl, 40 g Zucker, 1 Prise Salz, 200 g Butter, 100 g Haselnüsse, 3 Eigelb, 2 Pck. Vanillezucker, Zum Bestäuben 3 EL Puderzucker, 2 Pck. Vanillezucker

Zubereitung:
Die Butter in Stücke schneiden und mit den übrigen Zutaten zu einem Teig kneten. Die zunächst krümelige Masse gut durchkneten und über Nacht kalt stellen. Aus dem Teig Kipferl formen und bei 180 Grad 10-15 Minuten backen. Im Anschluss das warme Gebäck mit einer Mischung aus Puderzucker und Vanillezucker kräftig bestäuben. (me)

Sie gehören zur Weihnachtsbäckerei wie die Kugel an den Tannenbaum: Vanille-Kipferl. (Foto: stock.adobe.com/Natalia Greeske)

Makronen

Zutaten Teig:
3 Eiklar, 250 g feiner Zucker, 1 Prise Salz, Saft einer halben Zitrone, 250 g geriebene Nüsse oder Mandeln, Backoblaten

Zubereitung:
Eiklar zu steifem Schnee schlagen, dabei den feinen Zucker löffelweise hineinrieseln lassen. So lange weiterrühren, bis die Masse schnittfest und glänzend ist. Die Nüsse oder Mandeln mit Zitronensaft vermischen und hinzufügen. Den Teig portionsweise mit einem Löffel auf die Backoblaten setzen. Bei 120 Grad 35 Minuten lang backen. (me)

Einer der Plätzchen-Klassiker: Haselnuss-Makronen (Foto: stock.adobe.com/Christian Pedant)

Zimtsterne

Zutaten Teig:
3 Eiweiß, 400 g Puderzucker, 1 Prise Salz, 1,5 EL Zimt 2 EL Zitronensaft, 500 g ungeschälte gemahlene Mandeln, Zucker

Zubereitung:
Eiweiß zu einem sehr steifem Schnee schlagen, Puderzucker darunterschlagen. 1/3 dieser Masse zur Seite stellen. Den Rest mit Zimt, Zitronensaft und Mandeln verkneten. Den Teig auf Zucker 1/2 cm dick ausrollen und ausstechen. Mit der Glasur beziehen und über Nacht trocknen lassen. Dann im Ofen bei 200-220 Grad 4-5 Minuten backen. (me)

Zimtsterne sind überall der Renner. (Foto: stock.adobe.com/fotoknips)

Espresso-Biscotti

Zutaten für circa 40 Stück:
200 g Mehl, 50 g Mandelmehl, 1 TL Backpulver, 175 g Zucker, 1 Prise Salz, 30 g Kokosöl, 2 Eier, 1 EL  Vanilleextrakt, 2 EL Espresso, 100 g Mandeln

Zubereitung:
Erste fünf Zutaten vermengen, dann Rest dazu. Glatten Teig kneten. Kugel formen und 1/2 Stunde kühl lagern, halbieren. Aus Hälften 5 cm breiten, langen Laib formen, an Oberseite abflachen. Beide Teigstränge 25 Minuten bei 180 Grad backen. 10 Minuten abkühlen, etwa 1-1,5 cm dicke Scheiben schneiden, erneut 8-10 Minuten backen. (djd/msw)

Etwas ausgefallener in deutschen Landen: Biscotti auf dem Weihnachtsteller. (Foto: stock.adobe.com/Nitr)