Kochbuch „Jerusalem“: Von Shakshuka, A’ja und Mutabbaq


14. Februar 2022
Jerusalem

Auch wenn Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi beide in Jerusalem aufgewachsen sind: Sie kommen doch aus unterschiedlichen Kulturen – Ottolenghi nämlich aus dem jüdischen Westen, Tamimi aus dem muslimischen Osten. Kennengelernt haben sie sich jedoch nicht in ihrer Heimatstadt, sondern erst 30 Jahre später, in London. Dort kauften sie auf denselben Märkten die Zutaten für ihre frische und aromatische Küche ein, dort schrieben sie Kochbücher und dort betreiben sie noch heute gemeinsam ein Restaurant und einige Coffeeshops. Und dort kochten sie unterschiedliche Gerichte. Für „Jerusalem“ jedoch haben sie 126 Rezepte zusammengestellt.

Das Buch „Jerusalem“ bietet zehn Kapitel auf 320 Seiten

Rezepte aus ihrer beider Kindheit, einerseits mit traditionellen Speisen, die vollkommen unverändert geblieben sind, und andererseits mit Klassikern, die sie neu interpretierten, die sie der heutigen Zeit und ihrem eigenen Geschmack angepasst haben. Eingeteilt haben sie ihre farbenfroh bebilderten 320 Seiten in zehn Kapitel – Gemüse, Hülsenfrüchte & Getreide, Suppen, Gefülltes, Fleisch, Fisch, pikantes Gebäck, Süßes & Desserts, kleine Extras.

In der Einleitung betonen sie das bunte kulinarische Mosaik quer durch all die Kulturen und Gruppen, die Jerusalem bevölkern. Kann es da das eine Jerusalem-Kochbuch geben? Auf den ersten Blick nicht, auf den zweiten schon: Den Salat aus gehackten Gurken und Tomaten gibt es auf allen Tischen, ebenso gefülltes Gemüse mit Reis oder Reis und Fleisch. Alle Rezepte begleiten kurze Infos zur Herkunft. Für A’ja, die Brotfrikadellen lybischer Art, verarbeitet man Brotreste, das tunesische Shakshuka erfreut als herzhaftes Frühstück oder Mittagessen. Und Mutabbaq, ein knusprig gefülltes Gebäck aus Filoteig, gibt es nur in bestimmten Geschäften der Familie Zalatimo.

Wunderbarer Einblick in einen Schmelztiegel

Insgesamt ist „Jerusalem“ ein Buch, das dank köstlicher Rezepte, interessanter (Alltags-)Geschichten sowie großformatiger stimmungsvoller Fotos einen wunderbaren, eindrucksvollen Einblick in diesen kulturellen Schmelztiegel bietet. (cro)

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Jerusalem

Interpretation einer klassischen tunesischen Fischsuppe: mit Meeresfrüchten, Fenchel, Kartoffeln und Arak.(Foto: Jonathan Lovekin)

„Jerusalem. Das Kochbuch“

von Yotam Ottolenghi & Sami Tamimi

DK Verlag Dorling Kindersley, 2020

320 Seiten

29,95 Euro